mobiles Menü Institut für Urheber- und Medienrecht
15.10.2009; 12:28 Uhr
Google-Justitiar nimmt auf der Frankfurter Buchmesse Stellung zur den Vorwürfen gegen »Google Books«
David Drummond: Google erkennt nationale Regelungen zum Urheberrechtsschutz an

Der Chef-Justitiar des Internetkonzerns Google, David Drummond, hat am Donnerstag, 15. Oktober 2009 Stellung zu den Vorwürfen genommen, Google verletze mit seiner Büchersuche urheberrechtliche Vorschriften. Gleichzeitig wies er auch die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel zurück, die in ihrem Podcast das Vorgehen von Google abgelehnt und dabei angeführt hatte, die Bücher seien »einfach eingescannt worden« (vgl. Meldung vom 12. Oktober 2009). Wie Drummond betonte, sei in Europa kein Scan urheberrechtlich geschützter Bücher erfolgt.

Gleichzeitig erkenne man die verschiedenen nationalen Regelungen zum Urheberrechtsschutz in Europa an, während man sich bei der Digitalisierung und Zugänglichmachung der Bücher innerhalb der USA auf den »Fair Use«-Grundsatz des US-amerikanische Copyright-Systems stütze. Hinsicht des Rechtsstreits in den USA und des Vergleichsverfahrens um das »Google Book Settlement« hoffe er auf eine Einigung im Rahmen der mündlichen Verhandlung Anfang November 2009 (vgl. Meldung vom 12. Oktober 2009).

Bereits am Dienstag stellte Google auf der Frankfurter Buchmesse auch eine neue Vertriebsplattform für eBooks vor, die im Juni 2010 starten soll. Das Angebot »Google Editions« richte sich an kleinere Buchhändler und Verlage, die den Aufbau eines eigenen Online-Shops scheuen, wie der für »Google Books« zuständige Manager Tom Turvey erklärte. Managerin Amanda Edwards, die im Rahmen der Konferenz »Tools of Change« Details bekannt gab, betonte, es gebe bei Teilnahme an »Google Editions« keine Exklusivvereinbarungen mit den Verlagen, so dass deren übrigen Geschäftsbeziehungen unberührt bleiben sollen. Vom Kaufpreis der zur On- oder Offline-Nutzung erworbenen Bücher soll der Verlag 45 Prozent erhalten. Die teilnehmenden Buchhändler werden mit einer Provision an den übrigen 55 Prozent beteiligt, die Google zukommen.

Dokumente:

Institutionen:

[IUM/bs]

Permanenter Link zu dieser News Nr. 3754:

https://www.urheberrecht.org/news/3754/


Zurück zur Liste


Der kostenlose Service unserer Online-Redaktion.

Das IUM dokumentiert die politischen und rechtlichen Entwicklungen aus dem Bereich des Urheber- und Medienrechts und gibt einen tagesaktuellen Newsletter heraus. Dieser informiert über neue Gerichtsentscheidungen und laufende Gesetzgebungsverfahren und ist dabei dem Gebot strikter Neutralität verpflichtet. Fördermitglieder erhalten den Newsletter vorab per E-Mail. Sein Inhalt wird hier dokumentiert.

Hier können Sie sich für den IUM Newsletter anmelden!

Gerne schicken wir Ihnen auch alle aktuellen Informationen per Mail.