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26.05.2010; 13:53 Uhr
Irischer Provider beginnt mit »Three Strikes-Modell« gegenüber Filesharern
Nach dem dritten Verstoß Sperrung für ein Jahr

Der irische Provider Eircom verfährt seit Anfang dieser Woche als erster Provider weltweit gegenüber illegalem Filesharing mit dem »Three Strikes-Modell«, wie die »Irish Times« berichtet. In diesem System der »graduated response« erhalten Kunden, die illegales Filesharing betreiben, drei Mahnungen, bevor ihr Internetzugang für ein Jahr gesperrt wird. Das Vorgehen basiert auf einem außergerichtlichen Vergleich zwischen Eircom und der Irish Recorded Music Association (IRMA), der die Major Labels EMI, Warner, Universal und Sony angehören. In der ersten, dreimonatigen Test-Phase verarbeitet der Provider zunächst 50 IP-Adressen pro Woche, die von der Firma Dtectnet im Auftrag der IRMA identifiziert wurden. In der vorangegangen Gerichtsverhandlung vor dem High Court, dem obersten Zivil- und Strafgericht in Irland, hatte der Richter entschieden, dass IP-Adressen keine personenbezogenen Daten darstellen.

Das britische Anti-Piraterie-Gesetz (»Digital Economy Bill«, vgl. Meldung vom 12. April 2010) und das »Hadopi«-Gesetz in Frankreich (vgl. Meldung vom 23. Oktober 2009) sehen ebenfalls Internetsperren vor. Ein englischer Anbieter kündigte bereits Widerstand gegen das britische Gesetz an. In Irland hat sich der Breitbandanbieter UPC bis jetzt geweigert, das von der IRMA geforderte System zu installieren. Die Verhandlung im Prozess gegen den Musikverband findet nächsten Monat statt.

 

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