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13.03.2012; 08:54 Uhr
Deutschlandstart für weltweit erfolgreichsten On-Demand-Streaming-Dienst »Spotify«
»Spotify«: »Musikplattform, die besser ist als Piraterie«

Ab heute können auch deutsche Nutzer das Angebot des weltweit erfolgreichsten On-Demand-Streaming-Dienstes nutzen. »Spotify« werde in Deutschland mit 16 Millionen Titeln starten und alle vier Majorlabels sowie die »meisten« Independent-Plattenfirmen an Bord begrüßen dürfen, erklärt Axel Bringéuse, »Spotify«-Vorstand für Internationales Wachstum, in einem Interview mit dem »Focus«. Für Deutschland, dem »drittgrößten Musikmarkt der Welt« und 13. »Spotify«-Land, habe sich das Unternehmen mehr Anlaufzeit als üblich genommen, so Bringéus. Der Nachrichtenagentur dpa gegenüber habe Firmengründer Daniel Ek darüber hinaus geäußert, dass offene Lizenzfragen den Start für »Spotify« in Deutschland verzögert haben, so »Heise Online«. Im Dezember 2011 einigten sich GEMA und Bitkom auf ein einheitliches Tarifsystem im Bereich Music-On-Demand (vgl. Meldungen vom 9. Dezember 2011 und 20. Dezember 2011) und gaben damit den Startschuss für »Spotify« in Deutschland. »Einen Vertrag mit der GEMA gibt es noch nicht«, so GEMA-Chef Harald Heker. Die Einigung stehe noch aus, eine letzte Verhandlungsrunde soll am 26. März 2012 stattfinden. GEMA und »Spotify« zeigen sich optimistisch, eine interessengerechte und langfristige Lösung zu finden.

Der Musikstreaming-Dienst will in Deutschland drei Nutzungsmodelle anbieten: Das kostenlose Modell »Spotify Free«, das unbegrenzten Zugriff auf alle Songs mit Werbeeinblendungen gewährt, »Spotify Unlimited«, bei dem man für 4,99 Euro/mtl. die Werbung ausblenden kann und »Spotify Premium« für 9,99 Euro, welches zusätzlich den Zugriff auf sämtliche Titel auch offline und mit mobilen Geräten ermöglicht. 

Für die Plattenfirmen sei »Spotify« bereits die zweitgrößte Einnahmequelle beim Geschäft mit digitaler Musik in Europa, erklärt Daniel Ek. Seit dem Start im Oktober 2008 habe »Spotify« der Musikindustrie rund 200 Millionen Euro an Lizenzgebühren überwiesen. Dies komme den Plattenfirmen ebenso zugute wie Komponisten und Künstlern. »Spotify Free« sei ein entscheidender Aspekt des Konzepts, so Bringéuse, denn »wenn man einen 16-jährigen Schüler dazu bringen will, dass er Musik legal konsumiert, klappt das nicht, wenn man einfach eine Bezahlschranke aufsetzt.« Das schaffe man nur, wenn man eine Alternative anbietet, die ebenfalls kostenlos, aber besser als Piraterie ist. 

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