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30.01.2007; 10:35 Uhr
VdÜ lehnt »Münchner Modell« zur Übersetzervergütung ab
»Sparprogramm der Verlage« - Übersetzervereinigung fordert stattdessen höhere Grundhonorare

Eine baldige Einigung von Übersetzern und Publikumsverlagen über die angemessene Vergütung von Übersetzungen ist weiterhin nicht in Sicht. Auf seiner Jahresversammlung lehnte der Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V. (VdÜ) das so genannte »Münchner Modell« einstimmig ab. Auf dieses Vergütungsmodell hatten sich die deutschen Publikumsverlage geeinigt, demzufolge Übersetzer u. a. ein Grundhonorar erhalten und prozentual an jedem verkauften Exemplar sowie an allen Erlösen aus der weiteren Nutzung der Übersetzung beteiligt werden sollen (siehe Meldung vom 19.1.2007). In diesem Vorgehen sieht der VdÜ den Versuch der Publikumsverlage, die angemessene Vergütung ohne Rücksprache mit den Übersetzern allein zu bestimmen. Dies sei ein »Sparprogramm« der Verlage auf Kosten der Übersetzer, da die vorgeschlagene Vergütungsstruktur sogar hinter den bisher gewährten Beteiligungen zurückfalle. Als Kernpunkte einer gemeinsamen Vergütungsregel müssten nach Ansicht des VdÜ höhere Grundhonorare festgelegt sowie eine - entgegen dem Vorschlag des »Münchner Modells« - mit dem Grundhonorar nicht verrechenbare Beteiligung an Verkaufs- und Nebenerlösen gewährt werden. Zugleich erklärten sich die Literaturübersetzer bereit, mit den Verlagen hierüber konstruktiv verhandeln zu wollen.

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